Zur Psychoanalyse der Atomangst

 

Angst - Ursprung und Überwindung

 

 

Kaum ein anderes Ereignis gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts hat die Menschen in Europa so geängstigt wie die Explosion eines Atomkraftwerks in Tschernobyl. Die Angst vor dem zukünftigen Tod, sei es durch Krebs oder andere Erkrankungen, die Angst vor Vergiftung mit radioaktivem Jod und die Ohnmacht gegen die weit verbreitete Radioaktivität führten auf vielen Seiten zu Eskalationen (1). H.E. Richter konstatierte laut "Spiegel" "Betroffenheit und Angst von einer Art, wie sie noch nie bekannt war" (2).

Allein in Griechenland wurden 2250 Schwangerschaftsabbrüche aufgrund des Atomunfalls von Tschernobyl durchgeführt, in Westeuropa werden die Schwangerschaftsabbrüche auf 100 000 bis 200 000 im Anschluß an den Reaktorunfall geschätzt (3).

Das sachliche Wissen um die Folgen der Atomreaktorexplosion kann die Ängste, die wochenlang unser Leben bestimmten, nicht allein hervorgerufen haben. Laut "Ärztezeitung" vom 11. Juni 1986 sei die Erhöhung des Krebsrisikos infolge der Strahlenexplosion nach Tschernobyl in der BRD vergleichsweise gering. Das aktuelle Krebsrisiko erhöhe sich durch die zusätzliche Strahlenbelastung von 20 % auf 20,01 % (4). Auch wenn diese Angaben unsicher sind, so kann die tatsächliche Strahlenbelastung allein nicht eine derartige Angst ausgelöst haben.

Was hat sich im Menschen abgespielt, daß er auf den Super-GAU in Tschernobyl so stark mit Angst reagierte? War es nur die Unwissenheit über das Ausmaß der aufgenommenen Strahlenmenge? 69 % aller Bundesbürger sind laut Emnidtinstitut für die Abschaffung der Atomkraftwerke (5). Wieviele sind für die Abschaffung des Autos, das jährlich weltweit 250 000 Tote fordert und allein in Deutschland jährlich 500 000 Versehrte verursacht? (6,7) Jedes Jahr sterben nach den Angaben der WHO bis zu zweieinhalb Millionen Menschen an den Folgen ihres Zigarettenkonsums (8).

Obwohl die zunehmenden Umweltschäden, hervorgerufen durch die Chemisierung und die Zerstörung der Erdatmosphäre wahrscheinlich gravierend sind, wird gegen diese weniger leidenschaftlich und emotional gekämpft als gegen die Atomkraft. Es müssen also andere Beweggründe bestehen, die eine derart emotionale und totale Ablehnung der Atomkraft hervorrufen. Die Tatsache allein, daß die Atombomben und die Atomkraftwerke eine ungeheuer große Vernichtungsgewalt darstellen, genügt nicht, um die Frage nach den Ursachen der tiefen Atomangst zu beantworten.

Carl Friedrich von Weizsäcker sucht die Erklärung für die von ihm als zu unsachlich empfundene Kritik an der Kernenergie auf dem Gebiet der Tiefenpsychologie. Er sieht in der Leidenschaft der Kernenergiegegner "gleichsam das Traumsymbol der tief verdrängten Angst vor dem Atomkrieg"(9). Merloo weist in seinem Artikel "Die Atomfurcht" darauf hin, daß "das mysteriöse Geheimnis der Atomkraft im Menschen archaische Gefühle erregt"(10).

Auch Eissler beschäftigt sich mit der Furcht vor der Atombombe und äußert die Meinung, daß "Gesellschaften periodisch von einer allgemeinen Furcht vor dem Massentod heimgesucht" werden. Mit dem näherrückenden Ende des zweiten Jahrtausends habe sich abermals die Überzeugung ausgebreitet, daß die Tage des Menschen gezählt seien; diesmal werde sein Ende durch seinen eigenen Erfindungsreichtum vorbereitet. Die Furcht vor der Atombombe enthalte eine Rationalisierung, wenn sie auch einen rationalen, realistischen Aspekt habe (11). Ebenso schildern Dieckmann und Bopp immer wiederkehrende Weltuntergangsphantasien, die auch die jetzigen Menschen ergreife (12, 13).
Es ist ein zahlreiches Schrifttum zur nuklearen Bedrohung und zur Gefahr der Atomkraftwerke entstanden (14-38).

Die Frage, ob neben begründeten Ängsten die Atomangst nicht auch aus tieferen Schichten des Seelenlebens stammt, wurde bisher nicht eingehend hinterfragt und geklärt. Zur Angst vor Radioaktivität stellen Buchholz und Reich fest, daß "Beziehungen zur Umwelt stets unbewußte mütterliche Qualitäten" darstellen (39). Auchter erwähnt "Ohnmachts-, Verfolgungs- und Vernichtungsängste des Kleinkindalters", die in uns durch die Furcht vor der radioaktiven Strahlung reaktiviert werden (40).

Bei der Atomangst spielen außer realen Ängsten unbewußte, tieferliegende Ängste eine Rolle, für die ich eine tiefenpsychologische Deutung geben möchte. Ermöglicht wurden mir meine Gedanken und Erkenntnisse durch die Analyse von Träumen, die die Atombombe, die Atomkraftwerke oder die Radioaktivität zum Inhalt haben. Von den insgesamt 58 Träumen, die mir 48 Patienten vor und nach der Katastrophe von Tschernobyl berichteten, habe ich 6 typische Träume ausgesucht.

Das Unbewußte des Menschen greift, der jeweiligen Zeitepoche entsprechend, Symbole aus der Umwelt auf, um bisher unbewußte Inhalte bewußt werden zu lassen. Symbole sind vielschichtig, gegensätzlich und in ihrer Bedeutung schillernd (41). In ihnen äußert sich psychische Energie, die nach Verwirklichung drängt und Reifungsprozesse einleitet (42).
In den 58 Träumen lassen sich reale Aspekte der Atomenergie wiederfinden: Das Freiwerden ungeheurer, bisher gebundener Energie und das Auftreten von Radioaktivität. Sie ist zerstörerisch, allgegenwärtig, grenzüberschreitend und unsichtbar.

Aus den unterschiedlichen Aspekten der Atomkraft gestaltet das Unbewußte das vielschichtige Atomkraftsymbol. Es birgt typische Konfliktsituationen eines jeden Menschen in sich: die Loslösung vom Elternhaus, die Trennung von Vater und Mutter und das Finden des eigenen Selbst. Bindungen an das Elternhaus werden gelöst, die Einheit der Familie wird zerstört, wodurch Energie und Aktivität freiwerden. Bisher gebundene Energien werden bei der Auflösung der Symbiose freigesetzt, die nun zum Aufbau eines selbstbestimmten Lebens in Beruf und Familie zur Verfügung stehen. Die Energien, die sich auf Sexualität, Aggressivität und Lebensenergie beziehen, setzt das Unbewußte den Kräften gleich, die bei der Atomspaltung entstehen.

In der Mythologie wurde der Ablösungsprozeß häufig als Kampf gegen die Schlange und als Drachenkampf dargestellt, in dem der Held Gefahren des Todes und der Krankheit zu bestehen hat, will er die Ablösung glücklich vollziehen (43, 44). Verbunden mit dem Prozeß des Erwachsenwerdens sind Depressivität, Passivität, Wut, Trauer, Trennungsängste, Angst vor Sexualität und Aggressivität. Hinzu kommen unbewußte Schuldgefühle und Selbstbestrafungstendenzen. Die Symptome, die im Prozeß der Auflösung der Symbiose notwendigerweise entstehen, sind umso stärker ausgeprägt, je tiefer die Bindung an das Elternhaus ist.
Wird der Prozeß der Individuation, der die Auseinandersetzung mit dem negativen, verschlingenden Aspekt des Mütterlichen erfordert, nicht oder nicht genügend vollzogen, können sich Krankheiten entwickeln, Einsamkeit, Ängste oder Ideologien, die die Verherrlichung der Natur - der Mutter - zum Gegenstand haben.

 

Träume zeigen neue Wege


1. Das Traumsymbol der Atomexplosion

Der Mensch hat mit der Entdeckung der Atomkraft eine der "urgewaltigsten aller Energien" freigesetzt(45). Die Atomkraft verkörpert eines der energiereichsten Symbole, die das Unbewußte neben dem Feuer, dem Blitz und der Schlange geschaffen hat.
Die Explosion einer Atombombe oder eines Atomkraftwerkes bedeutet in der Sprache des Traumes, daß sexuelle und aggressive Triebe, auch Lebensenergie bewußt werden, die infolge einer persistierenden, symbiotischen Mutter- oder Vaterbindung verdrängt gewesen sind. Bei zwei Patienten fanden sich auch ödipale Konflikte mit Kastrationsängsten, die sich in den Träumen als Angst vor Atomexplosionen und Radioaktivität manifestierten.

Das AKW ist dadurch charakterisiert, daß feste Mauern den Kernreaktor, das Energiezentrum umschließen. Die Atomkraftwerke verkörpern allein durch ihre architektonische Gestaltung Symbole des Mächtig-Mütterlichen, das in seiner Höhle Furchtbares, ein Höllenfeuer birgt. Zur Symbolik des Feuers schreibt Freud, daß "das Feuer den Primitiven als etwas der verliebten Leidenschaft Analoges - wir würden sagen: als Symbol der Libido - erscheinen mußte. Die Wärme, die das Feuer ausstrahlt, ruft dieselbe Empfindung hervor, die den Zustand sexueller Erregtheit begleitet, und die Flamme mahnt in Form und Bewegungen an den tätigen Phallus" (46). Auch Jung erwähnt, daß "die Libido zum Feuer, zur Flamme und zur Schlange" wird.
Beispiele aus der Mythologie "erweisen dadurch, daß sie aus verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Völkern stammen, die Existenz einer allgemeinen Neigung, Feuererzeugung und Sexualität in Parallele zu setzen"(47).
Neumann sieht "in der Sexualität aufflammende 'Libido', das innere Feuer, das zum Orgasmus führt und im Orgasmus der Ekstase seine höhere Entsprechung hat." Es "ist in diesem Sinne ein 'im Weiblichen ruhendes Feuer', das vom Männlichen nur in Bewegung gesetzt wird. So kann archetypisch die 'Hitze' des Weiblichen, seine 'Brunst', auch als verderbliche höllische Macht auftreten, welche das Männliche verbrennt" (48).

Auch das Atomfeuer, das seine verheerende Wirkungen in der Feuersbrunst einer Atombombe oder eines AKW's ausüben kann, ist ein Feuersymbol, welches ein Symbol der Libido darstellt. Es ist dem Licht, dem Blitz, der Hitze, der Energie, der Kraft, der Sexualität und auch destruktiven, aggressiven Impulsen gleichzusetzen.


1. Fallbeispiel:

Ein 25jähriger Student war wegen Partnerschaftsschwierigkeiten und einer Herz-Angstneurose in meine psychotherapeutische Behandlung gekommen.
Er war überwiegend von seiner Mutter und seiner Großmutter großgezogen worden, während sich sein Vater aus der Familie zurückgezogen hatte und sich seinen wissenschaftlichen Studien widmete. Eine überfürsorgliche, einengende Erziehung durch die beiden Frauen, denen die Familie alles bedeutet hatte und ein Vater, der als Identifikationsfigur kaum zur Verfügung stand, hatten bei dem Patienten zu einer mangelnden männlichen Identität und Autonomie geführt. Die Herz-Angstsymptomatik war aufgetreten, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hatte, mit der er eine enge und symbiotisch gestaltete Beziehung eingegangen war.

Traum:
"Ich sehe ein großes, dunkles AKW vor mir. Ich fürchte mich davor. Ich bin allein. Plötzlich stürzt ein Flugzeug über dem AKW ab. Vor der Explosion und vor den Strahlen habe ich sehr große Angst. Ich will flüchten, doch ich weiß nicht, wohin. Ein Mann kommt mir zur Hilfe, er reicht mir seine Hände. Ich erkenne Susanne, die an mir vorbeiläuft. Ich halte sie fest. Dann schlafen wir miteinander."

Das Flugzeug, hier männliches Sexualsymbol, stürzt auf den Atomreaktor herab, der für das große, dunkle Weibliche, das Mächtig-Verschlingende und Unheimliche steht. Der Absturz symbolisiert eine sexuelle Vereinigung, die der Student in ihrer elementaren Heftigkeit fürchtet und zu deren Verwirklichung ihm dieser Traum neue Wege zeigen will: er soll sich seinen Ängsten stellen, seine männliche Sexualität und auch zupackende Aggressivität annehmen, sie integrieren und ihnen Ausdruck verleihen, anstatt zu flüchten.

Daß innere, unverarbeitete Konflikte auch auf die Atomkraft projiziert werden, läßt ein von Buchholz und Reich zitiertes Beispiel deutlich werden: "Bekanntlich benannten die Piloten, die auf Hiroshima die Bomben warfen, ihr Flugzeug nach der Mutter eines Bomberpiloten. Aus dem narzißtischen Einssein mit der Mutter, aus dem Mutterleib heraus, konnte die Vernichtung von Hunderttausenden stattfinden. Indem Lebendiges verdinglicht und Dingliches verlebendigt, das verlebendigte Dingliche zum 'Selbst-Objekt' wird, kann gleichzeitig die 'Affektneutralität' hergestellt werden, mit der individuelle und kollektive Angsthaushalte zunehmend gesteuert werden. Empathie mit Opfern gibt es nicht, denn im Erleben gibt es keine Opfer mehr aufgrund technischer Distanz zu ihnen. Die technische Distanz aber (Bomberpiloten können während des Bombenabwurfs frühstücken) wird benötigt, um die Introjektion der zerstörerischen Mutter abzuwehren" (49).


2. Fallbeispiel:

Nachdem ein 23jähriger Physikstudent sich der Trennungsängste und Abhängigkeit von seiner Mutter bewußt geworden war, setzte er sich mit einer ödipalen Problematik auseinander. In dieser Phase träumte er:
"Ich bin zu Hause. Mein Vater will zwei Atombomben zünden. Ich stelle mich an die Hauswand unter das Dach. Plötzlich erheben sich zwei Wolken aus dem Dach. Ein Kugelblitz, dann noch einer, von anderthalb Metern Durchmesser, kommen auf mich zu. Ich versuche, sie wegzupusten, da ich Angst habe, daß sie mich verstrahlen. Ich bin verseucht. Ich habe blutigen Urin. Ich sage: 'Ich will doch noch Kinder kriegen.'"

Auch hier stellt das Symbol der Atomexplosion unterdrückte, aggressive und sexuelle Triebregungen dar. Die Angst vor dem Kugelblitz ist die Angst vor phallischer Macht und Aktivität (50). Der Patient erlebt in dem Traum Kastrationsängste, die durch einen übermächtigen und zu Jähzornsanfällen neigenden Vater entstanden waren. Auf die Kastrationsängste weisen auch die Sorgen des Träumers hin, an sexueller Potenz durch die radioaktive Strahlung eingebüßt zu haben. Er wagt es noch nicht, es dem Vater gleichzutun und seine eigene Sexualität voll auszuleben. Seine Befürchtungen, impotent geworden zu sein, sind gleichfalls Schuldgefühle und Strafangst, seinen ödipalen Inzestwünschen nachzugeben. Das weitere Traummaterial im späteren Verlauf seiner Psychotherapie wies ebenso auf diese psychodynamischen Zusammenhänge hin.

Der Vater vertritt aber auch den gütigen, bewußtseinsfördernden Aspekt des Väterlichen, der dem Sohn seine psychischen und sexuellen Energien überträgt. Das väterliche Prinzip in dem Träumer führt ihn an sexuelles und aggressives Erleben heran, auch wenn es mit Selbstbestrafungsbefürchtungen verbunden ist.


3. Fallbeispiel:

"Terroristisch" sich entladende Wut und angstvoll erlebte Sexualität erkennen wir in dem Traum eines 28jährigen Jurastudenten, der unter Bindungsängsten und Einsamkeit litt:
"Ich gehe bei Nacht mit zwei Frauen um ein Haus herum. Plötzlich sehe ich in der Ferne den Himmel erröten: es kommt Staub auf, der um die Ecke herumfegt. Ich rufe den Frauen zu: 'Legt euch nieder!'
Dann befinden wir uns in einem Keller, dessen Einstiegsloch ich mit einem Brett vor dem Staub schütze.
Terroristen haben in Düsseldorf eine Atombombe gezündet, deren Auswirkungen in ganz Deutschland zu spüren sind. Ich rufe im Krankenhaus meiner Heimatstadt an, um zu erfahren, ob meine Eltern die Atombombe überlebt haben. Ein Polizist antwortet mir, er habe am Abend vorher die Terroristen noch gesehen, als sie spazieren gegangen seien. Sie hätten Rauschgift genommen, dieser Akt der Selbstzerstörung sei ihre letzte Tat gewesen."

Der Traum beginnt mit einer sexuell verführerischen Situation: Zwei Frauen begleiten den Träumer bei Nacht. Sexuelle Antriebe sind im Träumer vorhanden, die Sexualität ist jedoch mit ausgeprägter Wut und Angst gemischt. Der Träumer ist noch in der Lage, seinen Triebwunsch mit dem drastischen Wort "legt euch nieder" zu äußern, um sich dann vor den Folgen der explodierten Atombombe zu schützen. Der Doppelaspekt der Atombombenexplosion wird deutlich: sie umschließt sowohl Sexualität als auch Aggressivität. In diesem Traum überwiegt das aggressive Trieberleben gegenüber den sexuellen Wünschen. Der Patient ließ die Atombombe aus einer "terroristischen" Wut heraus explodieren, die sich gegen seine ihn bindenden Eltern richtet.
In der Hoffnung und in dem Wunsch, sich von seinen Eltern zu befreien, wählte er als Explosionsort die Nähe seiner heimatlichen Stadt. Seine Eltern hatten ihn auf verschiedenen Ebenen tief an sich gebunden, so daß er unter Einsamkeit und Angstzuständen litt. Aus Wut über diese Gefangenschaft ließ er im Traum Terroristen eine Atombombe zünden. Als er aus Schuldgefühlen heraus bei seinen Eltern anrief, meldete eine moralische, psychische Instanz - der Polizist -, daß die Terroristen sich durch Einnahme von Rauschgift selbst zerstört hätten.
Der sexuelle Wunsch und auch seine Wut werden von seinem strengen Über-Ich verurteilt. Die Erfüllung dieser Wünsche könnte eine Selbstschädigung zur Folge haben, wenn er sich nicht im Keller verstecken würde. Der Student erlebte Hingabe und Nähe nur zusammen mit Angst vor Selbstbestrafung und mit starken, unbewußten Haßgefühlen, die sich primär gegen seine Eltern richteten.


2. Die Atomkraft als Symbol der Wandlung

Das Atomkraftwerk und die Atombombe sind ein Symbol des Furchtbar-Weiblichen, mit dem sich das Unbewußte im Ablösungs- und Reifungsprozeß angstvoll auseinandersetzt. Die in der Atomkraft enthaltene Energie beinhaltet jedoch nicht nur das Verschlingend-Weibliche, Libido, Sexualität und Aggressivität, sondern sie ist zugleich auch ein Symbol der Wandlung.

Neumann sieht in der Verwendung des Feuers "als dem Symbol und Instrument der Wandlung...die Grundlage der menschlichen Kultur, die gewandelte Natur" (51). Nach C.G. Jung ist die "Feuerbereitung ein Bewußtseinsakt par excellence. Sie tötet daher den dunklen Zustand der Muttergebundenheit" (52).
Als Ort des Atomfeuers stellen das AKW und die Atombombe ein "Wandlungsgefäß des Lebens und des Todes" dar, aus dem ungeheure Energien freiwerden. Wandlung, Individuation und Reifung bedingen "Leiden und Tod, Opfer und Vernichtung", durch die Erneuerung und
Entwicklung stattfinden können (53). Wandlung besteht darin, daß sich bisher Unbewußtes in Bewußtes verwandelt, verdrängte Lebensenergie in Aktivität, gekonnte Aggressivität und Sexualität.
Die Loslösung vom Elternhaus, das Finden zu sich selbst, der Individuationsprozeß, die Überwindung des Drachens nach einem Kampf auf Leben und Tod spiegeln sich in den Atom-Symbolen und Träumen. Den Menschen ist vielfach nicht bewußt, daß sie trotz aller technischen und geistigen Errungenschaften der Mythologie tief verbunden sind. Die Sagengestalten haben sich geändert, eine neue, grauenerregende Angstgestalt hat sich der Mensch jetzt selber geschaffen: die Atomkraftwerke und die Atombomben.


3. Das Traumsymbol der Radioaktivität

Die Radioaktivität ist für den Menschen etwas Unheimliches und Gefährliches, da er sie mit seinen Sinnen nicht wahrnehmen kann und Folgeschäden nicht gleich sichtbar sind. Unheimlich ist sie auch deswegen, weil sie Materie durchdringt und somit Grenzen überschreitet. Radioaktive Elemente werden in Organismen eingebaut und können Zerstörung von Gewebe und Genänderungen bewirken. Radioaktive Stoffe werden, wie die Folgen der Atombomben und von Tschernobyl zeigen, weltweit verbreitet.
Buchholz und Reich erwähnen den Begriff der psychotoxischen Störung. "Wenn die Umwelt toxisch ist, nimmt sie im unbewußten Erleben zunehmend Züge der 'bösen Mutter' an" (54).
Neben dem Aspekt der "bösen und toxischen Mutter" versinnbildlicht die Radioaktivität die Angst vor Nähe, die Angst vor Selbstbehauptung, aber auch Schuldgefühle, die im Ablösungsprozeß auftreten.


1. Fallbeispiel:

Nach der Katastrophe von Tschernobyl kam eine Patientin wegen einer Strahlenphobie in meine psychotherapeutische Behandlung. Sie fürchtete die "vergiftete" Luft und die "vergiftete" Nahrung so sehr, daß sie sich in wesentlichen Lebensbezügen erheblich eingeschränkt hatte. Die alleinstehende, 40-jährige Sekretärin hatte fünf Wochen nach dem Supergau ihren Garten immer noch nicht betreten und ihrem Hund den Ausgang verweigert. Sie hatte Angst, er würde die Wohnung mit radioaktivem Staub verunreinigen. Sie wagte nicht, an das offene Fenster zu treten, aus der Furcht heraus, Radioaktivität einzuatmen. Außerdem litt sie seit der Katastrophe von Tschernobyl unter starken Schlafstörungen und innerer Unruhe.

Die Patientin lebte in naher Nachbarschaft mit ihrer Mutter, die ihren Mann im zweiten Weltkrieg verloren und ihre Liebe auf die Tochter übertragen hatte.

Die Frau berichtete mir einen kurzen Traum:
"Ich schlafe in meinem Zimmer. Ich habe Angst, daß die Luft radioaktiv verseucht ist. Deshalb wage ich kaum noch zu atmen. Vor Atemnot wache ich schließlich auf, schweißgebadet."

In diesem Traum wird der negative Aspekt der Mutter in ihrer vergiftenden Allgegenwärtigkeit durch radioaktive Luft symbolisiert. Die Patientin fühlte sich in ihrem Lebensraum eingeschränkt durch eine besitzergreifende und sie mit Liebe überschüttende Mutter. Bildlich gesprochen, hatte ihr die Mutter die Luft mit ihrer alles durchdringenden Mütterlichkeit vergiftet und sie mit ihren emotionalen Bedürfnissen erstickt.

Nicht nur diese Patientin, sondern insgesamt 4 der 15 Patienten waren durch die atomare Bedrohung zeitweilig so geängstigt, daß sie ihr Verhalten veränderten, welches hypochondrisch-ängstliche Züge annahm.


2. Fallbeispiel:

Einen beeindruckenden Traum berichtete mir eine 30-jährige Lehrerin, die als Scheidungswaise ab dem dritten Lebensjahr zusammen mit ihrer Mutter aufgewachsen war. Häufiger Partnerwechsel und heftige Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter, denen depressive Verstimmungen und starke Schuldgefühle folgten, veranlaßten sie, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Sie hatte den Traum sechs Jahre vor der Katastrophe von Tschernobyl geträumt und in ihr Tagebuch geschrieben:
"Heute Nacht hatte ich einen schrecklichen Traum: Ich war in einer kleinen Stadt. Dort standen kleine, weiße Häuser. Zur einen Seite war die Stadt von einem hohen Deich abgegrenzt. Am gegenüberliegenden Ende der Stadt lag ein Atomkraftwerk. Der eine Meiler drehte sich so, daß er immer nur auf einem Punkt seiner ringförmigen Unterseite stand. Aus den Meilern rauchte und sprühte es unheimlich. Der Himmel war gleichmäßig grau bedeckt. Es war trocken. Ich stand vor dem Eingang des Geländes, auf dem sich das Atomkraftwerk befand. Es war ein riesiges Gitter und die einzelnen Stäbe waren dunkel und dick. Dann ging ich, ohne die Stadt wahrzunehmen, auf die Höhe des Deiches. Mir war etwas unheimlich zumute. Ich hatte keine wirkliche Angst vor dem Ungetüm. Plötzlich änderte sich die monotone, farb- und freudlose Atmosphäre. Aus dem Meiler ertönten sirenenartige Geräusche. Etwas, das ich zunächst nicht erkennen konnte, flog aus der Öffnung des Meilers schnell auf mich zu. Es sah aus wie ein Schwarm von Seifenblasen, die wie Straß oder eine Öllache in allen leuchtenden Farben schimmerten. Ich geriet in höllische Panik. Ich wußte, es war Radioaktivität. Sofort versuchte ich, mich zu bücken. Ich wand und drehte mich, um jede Berührung zu vermeiden. Ich schmiß mich bäuchlings auf den mit Gras bewachsenen Boden. Bevor ich noch ein grünes Frotteehandtuch, das ich schon längere Zeit in den Händen gehalten hatte, zum Schutz über mich werfen konnte, war ich schon von den Seifenblasen und schimmernden Kristallen eingehüllt. Ich war verzweifelt. Ich wußte genau, ich würde nun an Krebs sterben und schreckliche Schmerzen erdulden müssen."
Sie schreibt weiter in ihrem Tagebuch: "Als ich aufwachte, war ich erleichtert, daß es nur ein Traum gewesen war. Ich hatte noch lange Angst. Mir kam der Gedanke, man müßte die Atomkraftwerke abschaffen und sich mehr für natürliche Energiequellen einsetzen."

Der Traum beginnt mit dem friedlichen Bild einer Naturbeschreibung, in der sich Symbolik des Mütterlichen findet: die kleine Stadt, das Haus und das nahe Meer, das durch einen hohen Deich begrenzt ist. Bis hierher erfährt die Träumerin das Weibliche als friedlich, bergend und beruhigend. In der Ferne entdeckt sie ein Atomkraftwerk, das bedrohliche Aktivität entwickelt. Die Träumerin hat den Mut, sich dem AKW zu nähern, Sinnbild für Energie, aber auch für übermächtig erlebte Mütterlichkeit. Die Bedrohung geht nicht von einem überflutenden Meer aus, sondern von dem Atomkraftwerk, das sich egozentrisch um sich selbst dreht, so wie die Träumerin ihre Mutter beschrieb. Zunächst erlebt sie das Ungetüm - das immer wiederkehrende Ungeheuer der Mythen - als ungefährlich. Doch plötzlich gerät sie in Panik wegen freiwerdender Radioaktivität. Sie kann den radioaktiven Seifenblasen nicht ausweichen. Die Symbolebenen der Radioaktivität vermischen sich: Radioaktivität steht einerseits für eine dominante, zerstörerisch und umhüllend wahrgenommene Mutter, der sie schutzlos preisgegeben ist, andererseits birgt die Radioaktivität Energien in sich, die in das Bewußtsein der Träumerin machtvoll drängen, auch wenn sie diese noch als zerstörerisch und vernichtend erlebt. Eigene, verdrängte Aggressivität wird frei, mit der sich diese Frau gegenüber der überfürsorglichen und mit Schuldgefühlen an sich bindenden Mutter wehren kann. Ihre Angst, sich mit ihrer Aggressivität, Kraft und Stärke auseinanderzusetzen, ist groß, sie hat jedoch den Mut, auszuhalten und sich dem Entwicklungsprozeß zu stellen.
Die zu erduldenden Schmerzen und der bevorstehende Tod erzeugen in der Patientin Angst, - die Angst vor ihrer psychischen Wandlung, die immer schmerzhaft ist und sich häufig im Bild des Todes ankündigt (55,56,57).
Der Lehrerin war der tiefenpsychologische Aspekt ihres Traumes vor sechs Jahren nicht bewußt gewesen, so daß sie in ihr Tagebuch schrieb, man müßte die Atomkraftwerke abschaffen und natürliche Energiequellen suchen.

 

3. Fallbeispiel:

Vor einigen Jahren begleiteten Eltern ihren 14-jährigen Sohn in meine Praxis, da bei ihm nach der Lektüre eines Umweltschutz-Buches depressive Verstimmungen aufgetreten waren, die durch einen Traum verstärkt wurden. Er hatte geträumt, daß eine Atombombe im Weltall explodiert war und der radioaktive Niederschlag wie Schnee auf ihn niederrieselte.
Der 14jährige Gymnasiast befand sich in einer Reifungskrise mit einer Zerstörung des bisherigen seelischen Gleichgewichtes.
Die objektive atomare Bedrohung bedeutete für ihn auf der intrapsychischen Ebene den konflikthaften Ausgang aus seiner glücklich erlebten Kindheit und Jugend. Diesen Konflikt verlagerte er auf eine extrapsychische Ebene, indem er gegen die gewaltsame Zerstörung der Natur protestierte. Sein Protest als engagierter Umweltschützer ist auch als Festhalten an der Symbiose mit seiner Mutter zu verstehen, die ihren einzigen Sohn weitgehend von der Umwelt abgeschirmt hatte, so daß die Familie für ihn zu einem Ghetto geworden war. Einerseits konnte er sich von seiner Familie nicht lösen, andererseits bedrängte ihn die aufkommende Sexualität und zerstörte sein bisher harmonisches Weltbild.
Der Traum war der Beginn einer Traumserie von Atomträumen gewesen, die er über mehrere Jahre lang hatte. Seine Angst, die Sexualität und Aggressivität in seine Persönlichkeit zu integrieren, hatte ihre Ursachen in der pathologischen Symbiose mit der Mutter, aber auch in einer ödipalen Problematik.

Ein Leser der "tageszeitung" hatte einige Tage nach der Katastrophe von Tschernobyl seine Befürchtungen und Ängste in einem Leserbrief geäußert:
"Die weltumspannende Katastrophe von Tschernobyl hat mein Leben total verändert. Ich bin immer noch vor Entsetzen gelähmt. Tscher-nobyl hat meine Alpträume Wirklichkeit werden lassen"(58). Seine Alpträume werden Träume des Individuationsprozesses gewesen sein, wie ich sie oben geschildert habe.

Die Angst vor dem Unbewußten, die Angst, die Symbiose aufzulösen, die Angst vor Aggressivität und Sexualität - diese Ängste werden durch die Atomkraft und ihre Folgen in vielen Menschen angesprochen und aktiviert. Sie gelangen jedoch nicht ins Bewußtsein, sondern werden auf die Atomkraft verschoben und projiziert.
Die Atomkraft übt nicht nur auf die Atomtechniker und Politiker eine besondere Faszination aus, sondern auch auf die Anti-AKW-Bewegung. Sie eignet sich wegen ihrer dämonenhaften Energie und Zerstörungsgewalt besonders zur Aufspaltung in Gut und Böse. Sie fördert die Projektion des Bösen auf die Atomkraft und die Introjektion des Guten und der Friedfertigkeit auf die Antiatombewegung.

Die Antikernkraftbewegung ist von der echten Sorge und Verantwortung für die Zukunft der Menschheit getragen. Dennoch bezieht ein Teil dieser Bewegung seine ideologisch gefärbte Einseitigkeit, seinen Haß und seine Angst aus unbewältigten Konflikten, die mit dem Loslösungs- und dem Individuationsprozeß verbunden sind.
Auch König berichtet, daß die Antiatombewegung nicht "frei von der Gefahr" ist, "ihrerseits innere Konflikte zu externalisieren und damit der Wahrnehmung zu entziehen" (59).

"Tschernobyl ist überall" - dieser Ausspruch beinhaltet auf psychoanalytischer Ebene die Allgegenwärtigkeit und die Allmacht einer negativ erlebten Mütterlichkeit, mit der sich sowohl Gegner der Kernkraft als auch Befürworter auseinandersetzen. Während die einen ihre unbewältigten und unbewußten Ängste auf die Atomkraft verschieben, versuchen die anderen, ihrer Ohnmacht vor dem negativen Aspekt des Weiblichen Herr zu werden, indem sie meinen, eine unbeherrschbare Technik zähmen und besiegen zu können (60-64). Auch diese haben die Auseinandersetzung nicht intrapsychisch gesucht, sondern auf eine gigantische Ebene der Technik verlagert.

Gehen wir mit Freud (65) davon aus, daß "die Kulturentwicklung ... weitgehende Ähnlichkeit mit der des Einzelnen hat und mit denselben Mitteln arbeitet", wäre es sinnvoll, wenn sich nicht nur die Politiker, Wissenschaftler und Techniker mit ihrer verdrängten destruktiven Seite der "Großen Mutter" auseinandersetzen würden, sondern auch diejenigen, die die Atomkraft zu sehr fürchten und haßerfüllt ablehnen. Beide Seiten sollten die unbewußten Anteile ihrer Angst und ihres Hasses kennenlernen und überwinden.

Über die Zukunft der Menschheit werden von Wissen getragene Sorge und Liebe und vor allem Bewußtheit entscheiden.


Literatur

1. Buchholz, M., Reich, G.: Panik, Panikbedarf, Panikverarbeitung, Psyche 7 (1987), S. 610-639

2. Spiegel, 20 (1986), S. 21

3. Münch. med. Wschr. 130 (1988), S. 36

4. Ärztezeitung, 11.06.1986

5. Spiegel, 20 (1986), S. 28-32

6. die tageszeitung, 20.09.86, S. 9

7. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 83 (1992), S. T1

8. Süddeutsche Zeitung, 80 (1988), S. 48

9. Weizsäcker, C.F. In: Grenzen der Atomwirtschaft. Meyer Abich, K.M., Schefold, G., Verlag D. H. Beck, München (1986), S. 15

10. Merloo, A.M.: Die Atomfurcht, Psyche 4 (1950), S. 81-91

11. Eissler, K.R.: Der sterbende Patient: zur Psychologie des Todes, Friedrich Frommann Verlag, Stuttgart, Bad Cannstatt (1978), S. 86-90

12. Dieckmann, H.: Psychologische Gedanken zum Problem der atomaren Bedrohung, Analytische Psychologie 15 (1984), S. 19-36

13. Bopp, J.: Endzeitangst. In: Angst. Schultz, H.J. (Hrsg.) Kreuz Verlag (1987), S. 290-301

14. Boehnke, K., Fromberg, E., Macpherson, M. J.: Makro-sozialer Streß im Jugendalter – Ergebnisse einer Wiederbefragung zur Kriegsangst und Angst vor Umweltzerstörung, Prax. Kinderpsychol. Kinderpsychiat. 40 (1991), S. 204-213

15. Bovensiepen, G. In: Zur Psychoanalyse der nuklearen Drohung. Nedelmann, C. (Hrsg.), Verlag für Medizinische Psychologie im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen (1985)

16. Buchholz, M., Reich, G.: s. 1

17. Deserno, H.: Tschernobyl oder Hiroshima? Psyche 7 (1987), S. 596-603

18. Dieckmann, H.: s. 12

19. Friedrich, H.: Todesbilder, Unsterblichkeitsphantasien, Abschreckung und nukleare Vernichtung. In: Zur Psychoanalyse der nuklearen Drohung, Nedelmann, D. (Hrsg.),Verlag für Med. Psychol. im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen (1985), S. 79-90

20. Gambaroff, M., Mies, M.: Tschernobyl hat unser Leben verändert, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg (1986)

21. Jaspers, K.: Die Atombombe und die Zukunft des Menschen, Piper & Co Verlag, München (1982)

22. König,H.: Öffentliche Gefühlsorganisation und nukleare Bedrohung. Zur politischen Psychologie von Krieg und Frieden, Psyche 7 (1987), S. 577-595

23. Kollath, W.: Der Mensch oder das Atom? Hyperion-Verlag, Freiburg im Breisgau (1959)

24. Mahler, E.: Zur Persistenz und Auflösbarkeit von Feindbildern. In: Nedelmann, C. (Hrsg.) Zur Psychoanalyse der nuklearen Drohung, Verlag für Med. Psychol. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen (1985), S. 59-78

25. Manstein, B.: Im Würgegriff des Fortschritts, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt a. M. (1961)

26. Muck, M.: Pathologie und Gesellschaft. Zur Psychologie der Energiegewinnung, Psyche 7 (1987), S. 604-609

27. Nedelmann, C.: Zur Vernachlässigung der psychoanalytischen Kulturtheorie, Psyche 5 (1982), S. 385-400

28. Nedelmann, C.(Hrsg.): Zur Psychoanalyse der nuklearen Drohung, Verlag für Med. Psychol. im Verlag Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen (1985)

29. Petri, H.: Atomare Bedrohung und Psychoanalyse, Psyche 37 (1983), S. 555-567

30. Petri, H.: Zur Psychoanalyse der vergifteten Kindheit, PPmP Psychother. Psychosom. med. Psychol. 41 (1991), S. 155-165

31. Perincioli, Cr.: Die Frauen von Harrisburg oder "Wir lassen uns die Angst nicht ausreden", Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg (1986)

32. Rapoport, A.: Preparation for nuclear war: The Final Madness, American Journal of Orthopsychiatry 54 (1984), S. 524-529

33. Richter, H. E.: Alle redeten vom Frieden, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg (1984)

34. Richter, H.E.: Zur Psychologie des Friedens, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg (1984)

35. Russel, B.: Has Man a Future? Pinguin Books, Middlesex (1961)

36. Salguero, C.: Children and the Nuclear Threat: A Child Psychiatrist's Personal Reflections, The Yale Journal of Biology and Medicine 56 (1983), S. 93-96

37. Thompson, J.: Nukleare Bedrohung, Psychologie Verlags Union, München (1986)

38. Traube, K.: Nach dem Super-Gau - Tschernobyl und seine Konsequenzen, Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg (1986)

39. Buchholz, M., Reich, G.: s. 1

40. Auchter, T.: Zur Psychoanalyse der Friedlosigkeit, Psyche 7 (1987), S. 641-673

41. Jung, C.G.: Dynamik des Unbewußten, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau (1976), S. 367-368

42. Jung, C.G.: Symbole der Wandlung, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau (1981), S. 295

43. Egli, H.: Das Schlangensymbol, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau (1982)

44. Jung, C.G.: s. 40, S. 399-400

45. Flöttmann, W.: Vorwort des Übersetzers. In: Warum Atomzertrümmerung? Solomon, A.K., Bertelsmann-Verlag, Gütersloh (1947), S. 5

46. Freud, S.: Zur Gewinnung des Feuers (1932) GW IX. Studienausgabe, Fischer, Frankfurt a. M. (1974), S. 451

47. Jung, C.G.: s. 40, S. 126-191

48. Neumann, E.: Die Große Mutter, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau (1981), S. 291

49. Buchholz, M., Reich, G.: s. 1

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57. Kast, V.: Wege aus Angst und Symbiose, Walter-Verlag, Olten und Freiburg im Breisgau (1982)

58. die tageszeitung, 19.05.86, S. 16

59. König, H.: s. 21

60. Auchter, T.: s. 38

61. Bovensiepen, G.: s. 14

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63. Friedrich, H.: s. 18
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65. Freud, S.: Das Unbehagen in der Kultur (1930) GW IX, Studienausgabe, Fischer Verlag, Frankfurt a. M. (1975), S. 269


 

Autor: Dr. med. Holger Bertrand Flöttmann
Dieser Artikel ist in seiner Ursprungsfassung erschienen in: "Angst - Ursprung und Überwindung". Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 5. Aufl. (2005)

  

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